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Persönlicher Kommentar

109 Dollar

Das ist kein Trost, nur ein Hinweis: Wer meint, dass der Ölpreis noch nie so hoch war wie jetzt, der zeigt nur, dass das menschliche Gedächtnis ein nicht besonders zuverlässiges System ist. Der Erdölpreis hatte bisher sein Maximum im Jahr 2012 bei 109 Dollar. Schon 2008 gab es eine Spitze mit 94 Dollar. Dann ging es wieder runter bis 40 Dollar im Jahr 2016 und heute sehen wir halt wieder 80 Dollar an der Preistafel. 

Fakt ist, dass wir derzeit ein Ende des drastischen Preisdumpings der Erdölproduzenten erleben. Der Peak von 2012 drohte sich nämlich so auszuwirken: Überall auf der Erde begannen Firmen und Staaten allmählich die Alternativen zur fossilen Versorgung ernst zu nehmen. Das war für OPEC &Co keine erfreuliche Entwicklung. Man wollte den Trend der Dekarbonisierung bremsen – und das ging nur durch einen niedrigen Ölpreis.

Wer angesichts der hohen Ölpreise von 2012 richtig investiert hat, also seine Öl- oder Gasheizung rausgeworfen, keinen neuen Spritschlucker-SUV angeschafft und bei der Wärmedämmung des Hauses nicht gekleckert hat, der musste sich vielleicht während der Billigöl-Phase ein bisschen vom Nachbarn belächeln lassen, kann aber jetzt richtig gut lachen. 

Ich fürchte aber, dass der Scheich-Putin-Club bald wieder an der Preisschraube nach unten drehen wird – es soll sich ja möglichst wenig ändern… 
 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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