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Persönlicher Kommentar

Anti-Grusel-Geschichten braucht das Land!

Philosophische, psychologische und soziologische Beiträge zur politisch-gesellschaftlichen Lage sehen oft einen Mangel an positiv-attraktiven Zukunftsentwürfen. Die Menschen hätten all die Krisen, vor allem aber das Gerede und Geschreibe ohne Schilderung von Zielen und Auswegen satt. Die einen verfallen in kollektive Mutlosigkeit, andere vertiefen sich in Verschwörungsgeschichten und weigern sich, bei dringend nötigen Veränderungen (z.B.  bei der Dekarbonisierung!) mitzumachen. Nicht nur Transformationsverweigerung, sondern insgesamt Zukunftsverweigerung mache sich breit. Das alles – wer wollte es bestreiten – ist gar nicht gut für die Demokratie:

Es gilt: Demokratie ist für Verbesserung und Problemlösung zuständig, Populismus für Gruselgeschichten!

Was hilft? In guten Zukunfts-Geschichten muss die Überwindung von Krisen und der Mehrwert neuer Konzepte für gutes Leben herausgestellt werden. Dabei müssen „Zumutungen“ nicht verschwiegen werden. Erwachsene Menschen wollen nicht über die unvermeidbaren Härten des Lebens getäuscht werden. Wenn ein einigermaßen gangbarer Weg in neue Sicherheiten erkennbar wird, ist auch für das Schlucken bitterer Pillen Verständnis abrufbar. Das weiß jede Ärztin und jeder Therapeut.

Wie sähe denn so eine Vision von guter Zukunft aus?

Ich bin z.B. davon überzeugt, dass ein global geltender existenzsichernder Mindestlohn so eine Vision ist. Einerseits würde dieser Lohn manchen Konsum verteuern, andererseits aber den Migrationsdruck reduzieren. Wenn ehrliche Arbeit überall guten Lohn bringt, wären das T-Shirt für € 2,99 und die Tafel Schokolade für 59 Cent Geschichte. Aber vielleicht wäre endlich auch mancher Schlepper arbeitslos… Als Zukunftsvision mit Startpunkt im Heute nicht schlecht – oder? Übrigens kann man schon mal damit beginnen: Die Zauberworte heißen „fair trade“ und „Lieferkettengesetz“.

 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
Blogbeiträge stellen die persönliche Meinung einzelner Parteimitglieder dar. Diese kann in Einzelfällen von der Programmlage der Partei abweichend sein. Auch ist es möglich, dass zu einzelnen Themen und Aspekten in der ÖDP noch keine Programmlage existiert.