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Persönlicher Kommentar

Blick nach Norden

Normalerweise blicken fortschrittlich bis links-grün eingestellte Menschen gerne nach Norden, weil sich in Skandinavien sehr oft liberale Veränderungen früher durchsetzen als im Rest Europas und der Welt. Anders ist das aber in Sachen Prostitution. Bekanntlich hat man in Schweden schon vor mehr als 30 Jahren den Kauf „sexueller Dienstleistungen“ unter Strafe gestellt. Nicht die Prostituierte hat dort den Staatsanwalt zu fürchten; es ist der sog. „Freier“, der sich durch das Strafrecht bedroht sieht. 

Dieses"nordische Modell" findet die links-grüne Szene in Deutschland offensichtlich gar nicht schön. Bei uns gilt seit gut 20 Jahren das von der damaligen rot-grünen Koalition durchgesetzte Prostitutionsgesetz, das nach Ansicht vieler Fachleute hier ein Paradies für Bordellbetreiber aller Art geschaffen hat. Die Sozialethikerin Elke Mack von der Universität Erfurt hat kürzlich in einem Interview mit der FAZ (12.8.23) festgestellt, dass in Deutschland nach diesem Gesetzesbeschluss die „Sexindustrie förmlich explodiert“ sei. Auch an der Tatsache, dass sich ein großer Teil des Geschäfts in den Händen „verfestigter Organisierter Kriminalität“ befindet, habe sich durch das Gesetz nichts geändert. Mehr denn je sei die Prostitution ein bedrückendes Menschenrechtsproblem. 

Prof. Elke Mack plädiert wie viele andere Kennerinnen dieses Problems für die Regelung nach dem „nordischen Modell“, also für ein Verbot der Prostitution durch Bestrafung der Nachfrager. Dieses Modell steht auch seit langem im Programm der ÖDP. Die Grünen sind nach wie vor zufrieden mit dem von ihnen und der SPD durchgesetzten aktuell geltenden Gesetz. 

Manchmal ist man als wertekonservativer Mensch mehr Schwede als so mancher links-grün-progressive Zeitgenosse…

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
Blogbeiträge stellen die persönliche Meinung einzelner Parteimitglieder dar. Diese kann in Einzelfällen von der Programmlage der Partei abweichend sein. Auch ist es möglich, dass zu einzelnen Themen und Aspekten in der ÖDP noch keine Programmlage existiert.