Persönlicher Kommentar
Geld kann nicht alles
Es ist nicht meine Absicht, den Erfolg der Grünen – 100 Milliarden für den Klimaschutz im nächsten Jahrzehnt – hier schlecht zu machen. Aber es ist mir wichtig, darzustellen, dass der ökologisch-soziale Fortschritt zwei Teile hat: Erstens muss die Technik von fossil auf solar umgestellt werden. Zweitens braucht es in Köpfen und Herzen eine weniger materiell geprägte Vorstellung vom „guten Leben“. Mit 100 Milliarden neuen Schulden kann man in Teil 1 Investitionen anstoßen. Ob es das braucht ist eine andere Frage: Weiterhin fossil zu wirtschaften ist nämlich ökonomischer Unsinn: Öl, Gas und Kohle entziehen Deutschland Jahr für Jahr rund 80 Milliarden Euro. Die oft schlecht beleumundeten Empfänger werden um diesen Betrag reicher. Jedes Windrad, jede Solaranlage, jede Effizienzmaßnahme (z.B. E-Auto oder Wärmepumpe) senkt die Kosten für fossile Importe. Wer sich hier nicht reinhängt braucht keine Subvention, sondern Nachhilfe in Ökonomie und Kostenrechnung!
Den Teil Zwei des Projektes kann man auch mit viel Geld nicht realisieren. Da geht es um Ethik, um Philosophie, um Erfahrungen und um Verantwortung. Das alles kann man nicht kaufen. Es bräuchte Führungskräfte, die den enkeltauglichen Lebensstil glaubwürdig vermitteln – in Rede und Beispiel. Mit dem Privat-Jet wird das schwierig.
Ich frage mich auch, ob man für die Bewältigung der anderen großen Krise den Herren Merz, Dobrindt und Klingbeil 100 Milliarden hätte abzuluchsen können: Der Artenschutz, bzw. das traurige Verschwinden so vieler unverzichtbarer Lebenspartner des Menschen im Pflanzen- und Tierreich, ist einfach nicht so richtig „politik-geeignet“: Hier fehlt die leicht erkennbare Rentabilität. („Wer braucht schon einen Apollofalter oder eine Gelbbauchunke?“) Um beim Artenschutz etwas zu erreichen, müsste man mehr unterlassen als unternehmen! Und damit kann homo oeconomicus leider wenig bis gar nichts anfangen.
Wichtiger Hinweis:
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