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Persönlicher Kommentar

Ich versuch´s mal

Eigentlich ist es gar nicht so schwer, eine Verschwörungserzählung zu erfinden. Ich versuch´s mal:

Kann es wirklich Zufall sein, dass die Anhörung einer Whistleblowerin aus der oberen Etage von Facebook vor dem US-Senat zur gleichen Zeit stattfindet, zu der auch ein Totalausfall des weltumfassenden Netzwerkes die Menschheit erschreckt und so viele Nutzer informationell aushungert?

Die vorläufig nur mir bekannte „Wahrheit“ sieht so aus: Facebook wusste, dass die Enthüllungen von Frances Haugen unangenehm sein werden. Ihre Mitteilung, dass Facebook-Algorithmen weltweit großen Schaden anrichten, dass es dafür schwerwiegende Beweise gibt und dass trotz der Gefahren für Gesundheit und Demokratie Facebook aus Profitinteresse wie gewohnt weitermacht – das alles hätte die Gefahr in sich enthalten, dass daraus ein Mega-Thema entstehen hätte können. Hätte können – wenn da nicht gleichzeitig noch „viel Schlimmeres“ geschehen wäre: Der stundenlange Facebook-WhatsApp-Instagram-Blackout! Das weltweite Entsetzen trat ein - aber nicht über die schädlichen Wirkungen von Facebook, sondern über den eingetretenen Ausfall des Netzwerkes! Haben wir jetzt nicht alle gelernt, dass die Dienste des Herrn Zuckerberg lebensnotwendig sind? Lasst uns also dankbar weiterhin unsere Daten abliefern, keine weiteren Regulierungen für die geistige Höllenmaschine fordern und herzlich darum bitten, dass Facebook in Zukunft bitte keine technischen Fehlerchen mehr macht. 

Stellt sich jetzt nur die Fragen, ob nicht jemand die Anweisung gegeben hat, der Welt für ein paar Stunden den schmerzlichen Verzicht auf Pizzafotos, Horrormeldungen über Impfschrecken und rechtsextreme Attacken zuzumuten. Nur wenige wissen, dass das Facebook-Manager X (oder doch Mr. Z?) selber war.

Wie gesagt, eine absolut unsinnige Verschwörungserzählung zu erfinden ist wirklich nicht schwer. Ich habe es einfach mal versucht.
 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
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