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Persönlicher Kommentar

Und wieder Glyphosat

Ist es eigentlich entscheidend, ob Glyphosat beim Menschen schwere Krankheiten auslösen kann? Sollte sich an dieser Frage entscheiden, wie es mit diesem Pestizid in Europa weitergeht? Noch einmal 10 Jahre, oder doch jetzt endlich Schluss? 

Es ist ganz sicher eines der ganz großen Probleme der Selbst- und Weltwahrnehmung, dass wir als Menschen immer zuerst an unsere eigenen Gattungsinteressen denken. Wir beurteilen Substanzen und Lebewesen gerne danach, ob sie uns nützen oder schaden könnten. Ich habe in meinem Biologieunterricht das noch ganz selbstverständlich so vermittelt bekommen: Es gibt Nützlinge und Schädlinge. Die einen müssen gefördert, die anderen vernichtet oder doch zurückgedrängt werden. Und dieses Denken scheint immer noch weit verbreitet zu sein, auch wenn der Biologieunterricht mittlerweile schlauer ist. 

Dass wir Menschen wertvoll sind, bestreitet niemand. Man muss aber bestreiten, dass alles, was um uns herum und mit uns lebt, seinen Wert oder Unwert durch unsere Einschätzung bekommt. Nein, alles hat seinen eigenen Wert. (Nebenbei bemerkt: So kann man das überraschenderweise auch bei Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato Si´“ lesen. Der traditionell-kirchliche Anthropozentrismus wurde in diesem Text verabschiedet!)

Glyphosat schadet, unabhängig davon, ob es nun Krebs beim Menschen auslöst oder nicht. Es schadet - wie jedes andere Totalherbizid auch – massiv der Artenvielfalt. Und insofern schadet es auch uns Menschen, weil es die vielen Knoten des Lebensnetzes auflöst oder brüchig macht. Dieses Netz trägt und schützt auch uns Menschen. Schluss mit Glyphosat! Schluss mit einer falschen Pestizidpolitik nach Aiwanger-Art! Voller Einsatz für eine lebensfreundliche Landwirtschaft!  

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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