Persönlicher Kommentar
Vorsicht Söder!
Es wird Zeit vor Herrn Söder zu warnen. Seine Aufkündigung des Verfahrens zur Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Atommüll ist ein Symbol: Offensichtlich nimmt er sich den großen Störenfried aus den USA als Vorbild und übt sich darin, mit starken Worten zu provozieren und sich um die Fakten nicht zu kümmern. Weit jenseits der Realitäten wird von Dr. Söder behauptet, man könne den Atommüll mit neuen Verfahren entschärfen und müsse ihn dann nur noch 900 statt 1 000 000 Jahre lang bewachen. Toll.
Und weil die Atomsache dem Markus so gefällt, sollen nicht nur alte, schon teilweise rückgebaute AKWs reanimiert werden - nein, er will auch neue Atomkraftwerke „der 3. und 4. Generation“ errichten lassen. Zusätzlich sollen kleine, modulare AKW (SMR) bald überall im Land stehen. Ja, und mit 100 Millionen aus dem Hut gezauberten Euros wird man jetzt an Bayerns Universitäten jenes Problem lösen, an dem die besten Physiker Europas und der Welt bisher trotz vieler Milliarden Forschungsgelder gescheitert sind: Die Fusion der Atomkerne wird als weiß-blaues Projekt ganz bestimmt schon bald gelingen!
Und als hübschen Nebeneffekt wird der Atomkurs der CSU die Energiewirtschaft wieder den großen Kapitalgesellschaften anvertrauen: Dass aktuell jeder Mittelständler, Landwirt und Balkonbesitzer Energie erzeugen und vermarkten kann, war ja wohl ein Irrweg, den man zum Wohle des Großkapitals so schnell wie möglich verlassen sollte. Einen Balkon-Fusionsreaktor wird es so schnell nicht für 500 Euro bei Aldi geben…
Dass alle diese Wolkenkuckucksheim-Projekte nichts, aber auch gar nichts zur Lösung der klimatischen und ökonomischen Probleme beitragen werden, weiß Herr Söder ganz bestimmt. Es ist ihm aber egal. Es kommt ihm auf den Radau an. Und genau das ist für die demokratische Kultur gefährlich. Wir brauchen keine Lärmgeneratoren, sondern ernsthafte Problemlöser. Deshalb muss man vor Donald Söder warnen.
Wichtiger Hinweis:
Blogbeiträge stellen die persönliche Meinung einzelner Parteimitglieder dar. Diese kann in Einzelfällen von der Programmlage der Partei abweichend sein. Auch ist es möglich, dass zu einzelnen Themen und Aspekten in der ÖDP noch keine Programmlage existiert.