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Persönlicher Kommentar

Wachstumszwang

Die deutsche Autoindustrie hat sich mit der E-Mobilität von jeher schwergetan: Zu spät umgeschaltet und dann auch noch in den falschen Gang. Man wollte vor allem richtig große, schwere und deshalb besonders teure (und gewinnträchtige!) Fahrzeuge in den Markt pressen. Hat leider nicht geklappt: Audi muss jetzt ein ganzes Werk in Belgien aufgeben, weil der monströse „Q8e-tron“ ungern gekauft wird. Anderen Konzernen geht es ähnlich. Die riesigen Dinger wollen nicht laufen.

Jetzt kommt die Bundesregierung zu Hilfe: Im „Wachstumspaket“ zum Bundeshaushalt 2025 liest man unter Punkt 5b die folgende Ankündigung: 

„Erhöhung des Deckels für den Brutto-Listenpreis von 70.000 Euro auf 95.000 Euro bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge.“

Im Klartext: Firmen werden dazu angeregt, bei der Anschaffung von Dienstfahrzeugen nicht zu spießig vorzugehen. Nach dem Metzgerei-Motto „Darf´s ein wenig mehr sein?“ regt die Bundesregierung (bitte nicht vergessen: da sitzen auch Grüne drin!) dazu an, sich beim Autokauf nicht bescheiden zu zeigen. Steuerlich gefördert werden also demnächst auch Autos, die knapp 6stellig kosten, viel zu schwer sind, deshalb auch viel zu viel Strom im Betrieb fressen und jede Menge Rohstoffe bei der Produktion benötigen. Der unselige Wachstumszwang beherrscht nach wie vor die deutsche Wirtschaftspolitik - und mehr und mehr auch die Grünen.  

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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