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Pressemitteilung

Am 14. Juni streiken die Apotheken einen Tag lang. Doch im Freistaat schlossen 2022 im Ländervergleich die meisten Apotheken für immer!

ÖDP Bayern fordert Maßnahmenpaket zur Rettung bayerischer Apotheken und zur Beendigung der Lieferengpässe bei Kinderarzneimitteln!

Wolfgang Reiter, gesundheitspolitischer Sprecher der ÖDP Bayern (Foto: ÖDP)

Am kommenden Mittwoch (14.6.23) sperren bis auf die Notdienst-Apotheken nahezu alle Apotheken in ganz Deutschland zu und streiken. Das gab es in Deutschland noch nie! 
Bayern hat im Ländervergleich bei den Apotheken ein Alleinstellungsmerkmal: „Nirgendwo hören so viele Apotheken ganz auf, weil die Gesundheitspolitik versagt“, sagt Apotheker Wolfgang Reiter. Der gesundheitspolitische Sprecher der ÖDP in Bayern fordert „ein Maßnahmenpaket zur Rettung der Apotheken und zur Beendigung der Lieferengpässe bei Kinderarzneimitteln!“ 

„Kinder haben keine Lobby“

Reiter: „Seit über einem halben Jahr gibt es praktisch keine Antibiotika für Kinder in Deutschland. Und keinen interessiert das. Kinder haben keine Lobby in Deutschland, weder im Bundestag, noch im bayerischen Landtag. Das Bundesgesundheitsministerium hat trotz zahlreicher Artikel in den Medien ein halbes Jahr gebraucht, um den Lieferengpass bei Kinderantibiotika überhaupt festzustellen (1). Bei dem Tempo der Problemlösung wird Deutschland im Herbst wieder mit leeren Arzneimittelregalen da stehen….

„Arzneimittelversorgung akut gefährdet“

Und bei den Apotheken, die den Laden bisher noch irgendwie zusammengehalten haben, schließt derzeit jeden Tag in Deutschland eine Apotheke. Spitzenreiter ist dabei Bayern! Mit 89 Schließungen in 2022 ist Bayern mit Abstand Rekordhalter im Vergleich zu allen anderen Bundesländern (2). Wir fahren derzeit unser Gesundheitssystem komplett an die Wand und keiner bemerkt es. Die Arzneimittelversorgung ist akut gefährdet. Der Protesttag der Apotheken am kommenden Mittwoch, den 14.6.2023 ist längst überfällig. Es ist höchste Zeit zu handeln, denn sonst wird es in Bayern bald kaum mehr Apotheken geben, die die politischen Fehlentscheidungen noch irgendwie richten können.

Apotheken setzen zur Zeit 36000 Rabattverträge um (3). Bei einer Laufzeit von 2 Jahren bedeutet das, dass jede Apotheke im Durchschnitt jeden Tag(!) 49 neue Rabattarzneimittel auf Lager nehmen muss und genau so viele „ausgelaufene“ Rabattarzneimittel wieder aussortieren muss. Das finanzielle Risiko tragen allein die Apotheken. Und viele können das nicht mehr kompensieren. Deshalb schließt in Deutschland jeden Tag eine Apotheke.

Gleichzeitig lässt die verfehlte Gesundheitspolitik der letzten 20 Jahre die Lieferengpässe bei allen Arzneimitteln explodieren. Nachdem auch der Bund einfach nichts tut, brauchen wir ein Maßnahmenpaket zur Rettung der bayerischen Apotheken und zur Beendigung der Lieferengpässe bei Arzneimitteln. (Abschaffung der Rabattverträge, Erleichterungen bei den Öffnungszeiten und den Notdiensten, nach 10 Jahren Stillstand Anhebung der Apothekenhonorare)“, fordert Apotheker Wolfgang Reiter, gesundheitspolitischer Sprecher der ÖDP Bayern.

1) Lieferengpass bei Kinderantibiotika
https://www.abda.de/fuer-apotheker/arzneimittelkommission/amk-nachrichten/detail/online-nachricht-information-der-institutionen-und-behoerden-bmg-bfarm-versorgungsmangel-fuer-antibiotika-haltige-saefte-fuer-kinder-festgestellt/

2) Rekordrückgang bei Apotheken in Bayern:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/apothekenpraxis/rekordrueckgang-bei-apothekenzahlen/

3) Rabattverträge (auf Seite 39)
https://www.abda.de/fileadmin/user_upload/assets/ZDF/ZDF22/ABDA_ZDF_2022_Broschuere.pdf
 

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